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Was Führungskräfte verlieren müssen, um an Führungskraft zu gewinnen

Früher oder später musste es passieren. Das erklären uns die Experten: Die Gesellschaft und Politik musste mit einer solchen Pandemie rechnen. Dennoch hat die jetzige Krise das Land auf eine Weise erwischt, auf die wir – wir einzelne Menschen, unsere Unternehmen, unsere Gesellschaft – nicht vorbereitet waren. Dieses Neue, was die Corona-Krise für alle bedeutet, führt eines brutal vor Augen: Als Gesellschaft haben wir auf die klare Sprache der Fakten nicht gehört – und nun herrscht tiefe Verunsicherung. Da bleibt nur eines –Sie und wir müssen jetzt endlich einem harten Verlust ins Auge schauen, um unser souveränes Leben zurückzugewinnen.

Führungskraft braucht mehr als professionelles Krisenmanagement

Wir werden in Unternehmen gerufen, wenn schwierige Führungs- und Krisensituationen zu meistern sind. Dann beraten und coachen wir Entscheider, Vorstände, Unternehmer. „So, jetzt machen Sie mal professionelles Krisenmanagement – und gut ist!“ Das ist die Erwartungshaltung, mit der wir häufig konfrontiert werden.

Aber damit Führungskräfte Krisen meistern können, braucht es mehr als das. In diesen Situationen geht es nicht nur um professionelles Krisenmanagement – sondern gerade auch um persönliches Selbstmanagement und Selbstführung. Genau um Selbstführung in dieser Krise geht es für uns auch: Welche Haltungen und Einstellungen helfen Ihnen, die Krise nicht nur zu überstehen, sondern gestärkt aus ihr hervorzugehen?

Wir sind überzeugt, dass dies eine Haltung ist, in der Sie zuallererst sich  selbst etwas zumuten müssen.

Das Ende der Selbsttäuschung 

Wenn Sie diesen Schritt gehen möchten, brauchen Sie Mut: Mut, sich den Verlust Ihrer Ego-Illusionen einzugestehen und sich von diesen liebgewonnenen Selbstgewissheiten zu verabschieden. Ein Abschied, der weh tun wird: Diese Illusionen sind eng mit Ihrem Leben verzahnt und haben Ihnen Ihr Miteinander mit anderen ermöglicht. Aber ohne diesen Verlust anzuerkennen, ist es nicht möglich, Führungskraft zurückzugewinnen. 

Es sind vor allem vier Ego-Illusionen, von der sich die Führenden in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft verabschieden müssen: 

1.) „Es wird morgen besser als heute werden.“ Diese Fortschrittsillusion lässt Sie einfach weiter machen wie bisher, Ihre Entscheidungen von heute setzen das Gestern fort. Jedes große unvorhergesehene Ereignis muss Sie aus der Bahn werden. 

2.) „Ich habe die Kontrolle über mein Leben.“ Die Kontrollillusion gibt Ihnen vermeintlich Stabilität im Chaos. Doch die Akzeptanz der Unkontrollierbarkeit macht Sie souveräner in Ihren Entscheidungen. 

3.) „Ich mache den Unterschied!“ Bei der Leistungsillusion à la „Arbeite hart und sei erfolgreich“ werden Sie in der Krise zum Umdenken gezwungen. Denn egal wie hart Sie arbeiten und wie viel Sie leisten – ob sich die Leistung lohnt, dafür gibt es keinen Garant. 

Und 4.) „Ich werde Erfolg haben.“ Die Erfolgsillusion lässt Sie hinsichtlich Glück und Zufall getrost ein Auge zudrücken. Die innere Stimme, die sagt: „Ich hatte, habe und werde Erfolg haben“ – die wird von der Krise durch etwas mehr Bescheidenheit relativiert. Der Zufall, das Unglück war für die meisten doch stärker als die Kraft des persönlichen Erfolgs. 

Der Beginn der Rückkehr der Führungskraft

Warum erscheinen uns die Führungskräfte in Wirtschaft und Politik so wenig souverän zu agieren? Weil sie sich den Mut zur Wahrheit nicht zumuten, weil jeder für sich an seinen Ego-Illusionen festhält. 

Besonders Führungskräfte müssen eine Haltung einnehmen, die hinter den Schleier der Ego-Illusionen blickt, um mutig die Voraussetzung dafür zu schaffen, sich weiter entwickeln zu können. Sie beginnen, Ihre eigene Verwundbarkeit anzuerkennen. Denn: Sicherheit gibt es im Außen nicht. Das Spiel „im Außen“ erscheint vielen Managern, ohne sich das einzugestehen, schon lange nicht mehr dauerhaft gewinnbar. Ihre Erfolge und Ihre Kontrolle, sobald sie in Berührung mit dem Außen kommen, werden nur noch zu bloßen Möglichkeiten.

Die persönliche Entwicklungsaufgabe liegt also darin, eine innere Sicherheit als Gegenpol zu entwickeln Den eigenen inneren Kompass zu entdecken. Den Sinn in der eigenen Aufgabe finden. Selbstführung hat ein unbezwingbares „Warum“ und setzt höchster Unklarheit im Außen höchste Klarheit im Innen entgegen. 

Das ist eine echte Zumutung in jeder Hinsicht: Denn mit Mut können Sie sich selbst die Welt zumuten. Und den Mut entwickeln, weiterzumachen und an der Krise zu wachsen.

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